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For a course at the Finnish university I am studying at for an exchange semester, I have to do a blog about „Media Channels and Platforms“. It is about my media thoughts, task from the course, music, films, movies, games, journalism and so on.

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Reise durch den Dschungel der Sprachen

UÜbersetzen ist Leidenschaft, aber auch Herausforderungnsere Sprache ist wie ein Dschungel. Sie blüht immer wieder neu auf und wächst an ihrer Entwicklung über die Jahre. Als LiteraturübersetzerIn sitzt man wie zwischen zwei Bäumen und sucht von einem Ast den passenden auf dem anderen Baum. Doch welchen Weg geht man dabei? Welcher Ast führt zur richtigen Entscheidung? Mein zweiter Teil über den Beruf als LiteraturübersetzerIn.

„Die Qualität einer Übersetzung ergibt sich aus der Gesamtheit der unendlich vielen Einzelentscheidungen.“ Das sagt Maria Hummitzsch, eine der jungen Vorreiterinnen in der Branche der Übersetzer. Seit 2011 arbeitet sie als Literaturübersetzerin aus dem Portugiesischen und Englischen. Zuvor studierte sie Übersetzung, Afrikanistik und Psychologie in Leipzig. Jeder Text ist für sie eine Herausforderung. Immer wieder steht auch sie vor einer Astgabelung und muss sich entscheiden: Wie bringe ich den Satz mit der richtigen Wirkung ins Deutsche? Bleibe ich nah am Original oder entferne ich mich lieber? Oft muss man andere sprachliche Mittel verwenden um „treu zu übersetzen, da die Sprachen ganz unterschiedlich aufgebaut sind“, meint Hummitzsch. Dadurch wirke der Text glaubwürdiger, wenn die Originalstruktur nicht durchschimmert. „Denn paradoxerweise ist eine Übersetzung eben dann gut, wenn man ihr nicht anmerkt, dass es sich um eine Übersetzung handelt.“

Und wie geht sie zuallererst an einen Text heran? „Ich versuche herauszufinden, was in einem Text veranstaltet wird. Seine Haltung, Stimmung und Gesamtwirkung zu erfassen. Und dieselbe Wirkung muss auch die Übersetzung haben.“ Dabei muss auch immer unterschieden werden, welche Textsorte vorliegt: ob Roman, Lyrik, Drama, Comic oder Sachbuch, „jedes Genre hat seine Besonderheiten, die beim Übersetzen berücksichtigt werden müssen“, so Hummitzsch. Lyrik sei unter den Übersetzern die ‚Königsdisziplin‘, aber auch Dialoge müssen lebendig und nicht künstlich klingen oder Witze an der richtigen Stelle gesetzt sein. Grundsätzlich ordnet die Übersetzerin ein:

„Je literarischer, also poetischer ein Text, je mehr also die Sprache an sich das Kunstwerk ist, umso mehr zählt jedes einzelne Wort.“

Verantwortlichkeiten und Pflichten

Dabei fühlt auch sie sich für die richtige Übertragung verantwortlich, wie es schon Sabine Baumann im ersten Blogeintrag meinte – dafür verantwortlich, sich für den richtigen Ast im Sprachdschungel zu entscheiden. Zudem ist die Nähe zum Text auch in den meisten Übersetzerverträgen festgehalten. Darin heißt es oft:

Rechte und Pflichten des Übersetzers (§2)
1. Der Übersetzer verpflichtet sich, das Werk persönlich zu übersetzen und dabei die Urheberpersönlichkeitsrechte des Originalautors zu wahren. Die Anfertigung der Übersetzung durch Dritte bedarf der Zustimmung des Verlags.

2. Der Übersetzer verpflichtet sich, das Werk ohne Kürzungen, Zusätze und sonstige Veränderungen gegenüber dem Original in angemessener Weise zu übertragen.

Jedes Mal eine Horizonterweiterung

Nicht immer ist es einfach, doch eben diese Herausforderungen machen Maria Hummitzsch Spaß. Für sie bedeutet das eine „permanente Erweiterung des eigenen sprachlichen und geistigen Horizonts.“ So als würde die Baumkrone nicht nur selbst wachsen, sondern man auch mit ihr. Auch die Abwechslung und die unterschiedlichen Facetten des Berufs überzeugen.

„Man darf sich tagtäglich mit literarischen Texten und Sprache beschäftigen; erschafft neue Wörter, baut geliebte Wörter ein, lacht mit, wenn ein Witz gelingt, und freut sich, wenn man endlich die Lösung für ein kniffliges Wortspiel gefunden hat. Übersetzen ist ein permanentes Hinzulernen.“

Das größte Problem dabei

Nicht zum ersten Mal hört man von der schlechten Bezahlung der Übersetzer. Auch diese Problematik benennt Hummitzsch. Die Honorare stagnieren seit Jahren. Neben den ca. rund 1000 Euro monatlich ist meist eine weitere Tätigkeit nötig. Denn oft werden Übersetzer erst ab dem 5001 Exemplar am Verkauf beteiligt, der Großteil der Bücher aber verkauft sich weit unterhalb dieser Grenze.

Nicht nur die Produktion, auch der Übersetzer muss schnell seinDer Verband der Literaturübersetzer (VdÜ) hat mit mehreren Verlagen eine Allgemeine Vergütungsregel erarbeitet, die die Übersetzer ab dem ersten Exemplar mitbeteiligt. Diese wurde 2014 verabschiedet, sie wird allerdings längst nicht von allen Verlagen akzeptiert. Im Vorstand des VdÜ, der sich für eine bessere Vergütung einsetzt, wirkt auch Maria Hummitzsch mit, und betreut dort die Pressestelle. Außerdem ist sie im Organisationsteam der Deutsch-Brasilianischen Übersetzerwerkstatt und hat das Übersetzerzentrum auf der Leipziger Buchmesse mitgegründet.

Die Honorarsituation bezeichnet sie als „frustrierend und unzumutbar“, gerade auch weil der Druck in der Buchproduktion immer mehr ansteigt und keine Zeit mehr für die volle Entfaltung der gut ausgebildeten Übersetzer bleibt. Eine genaue Studie dazu gibt es auch hier. Der Beruf als Literaturübersetzer steht in einem Zwiespalt, wie es viele andere in der Kreativbranche tun. Jeder muss für sich selbst entscheiden, wann die Leidenschaft dann doch überwiegt.

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Bildquellen: 1. Wikimedia , creative commons licensed 1.0, Quelle: pixabay, 2. Maria Hummitzsch, Foto: privat, 3. Wikimedia  „Book 06403 20040730154204“ von Nevit Dilmen – Eigenes Werk. Lizenziert unter CC BY-SA 3.0 über Wikimedia Commons

Aus den Medien

Heute zum Wochenende eine Artikelempfehlung für euch:

„Die Zeit“ 12. März, Wirtschaft, „In der Quotenfabrik“: Ein interessanter Artikel über den Druckfaktor der Einschaltquote im Fernsehen für private und öffentlich-rechtliche Sender. Letztere Anstalt ließe sich davon zu sehr beeinflussen entgegen ihrer Philosophie und die Einnahmen durch den Rundfunkbeitrag. Außerdem eine spannende Analyse von Talkshow-Runde mit dem Vergleich eines Kasperletheaters. Bestes Zitat in Bezug auf den deutschen Fernsehhype nach Krimis, wie dem Tatort oder CSI:

Komiker Eckart von Hirschhausen:

„Warum wird im öffentlich-rechtlichen Fernsehen immer so viel ermittelt und immer weniger vermittelt?“

Drei schnelle News:

– Die Regierung will mehr Wifi- Netzwerke ausbauen, mehr Infos unter heute.de.

– Der Deutsche Presserat fordert sich mehr um Leserkommentare zu kümmern, mehr unter meedia.de.

– Der Echo wird am 26. März verliehen, Helene Fischer und Andreas Bourani im Battle um die Trophäen. mehr unter echopop.de.

Schönes Wochenende!

Zwischen den Zeilen übersetzen

Wir lesen sie alle: internationale Bücher, die ins Deutsche übersetzt wurden. Doch die Autoren haben das Buch, so wie wir es in den Händen halten, gar nicht so geschrieben. Sie schreiben es in ihrer Muttersprache und damit wir es verstehen, braucht es eine Übersetzerin. Doch können dabei immer alle Emotionen weitervermittelt werden? Wobei ist es besonders schwierig die richtigen „deutschen“ Worte zu finden? Ein Blick in den Beruf als Literaturübersetzerin.

Dr. Sabine Baumann, Foto: privat

Dr. Sabine Baumann, Foto: privat

Sabine Baumann übersetzt seit über 20 Jahren aus dem Russischen und Englischen ins Deutsche. Nach ihrer Promotion in Amerikanistik, arbeitete sie als Lektorin in verschiedenen Verlagen, seit 2009 bei Schöffling & Co. Für die Neuübersetzung des Epos „Eugen Onegin“ (1833) von Alexander Puschkin und die Übertragung des Puschkin-Kommentars von Vladimir Nabokov erhielt sie 2010 den Übersetzerpreis der Kunststiftung NRW. Mit 25.000 Euro dotiert ist er einer der wichtigsten Literaturpreise in Deutschland. Die Jury lobte Baumanns Übersetzung von Puschkins Werk, der als Begründer für die moderne russische Literatur steht, als „Pioniertat„. Und auch genau das ist oft das Schwierige beim Übersetzen, wie Sabine Baumann im Interview verrät.

Gerade bei einem Werk aus der Vergangenheit, bei dem sie den Autor nicht mehr persönlich fragen kann, muss sie sich oft in die Epoche hineinversetzen und weitere Quellen verwenden, um die Emotionen und Absichten richtig vermitteln zu können. Es bereichert sie „sich während des Übersetzens der Unterschiede zwischen den Kulturen bewusst zu werden und sie einander näher zu bringen“, so Baumann.

Aber auch Texte mit heutigem kulturellem Zusammenhang können fremd erscheinen und schwer nachvollziehbar sein, „ob etwas zum Beispiel humorvoll oder bitterernst gemeint ist“. Einfacher seien dabei Texte „mit denen man sich leichter identifizieren kann“, meint die Übersetzerin. Es komme immer auf den Stil des Autors an: Auch die gleiche Leichtigkeit im Text wiederzugeben, kann kompliziert werden. Fühlt man sich als Übersetzerin mitverantwortlich für den Erfolg des Buches? Ja, jedem Übersetzer schwingen Zweifel mit, die Gefühle zwischen den Zeilen richtig vermitteln zu können, offenbart Baumann.

„Eine schlechte Übersetzung kann tatsächlich eine Hürde darstellen.“

Doch für sie ist es immer wieder eine Herausforderung, die Spaß bringt, zum Beispiel für Redewendungen und Wortspiele auch die deutsche Bedeutung zu finden. Neben ihrem Beruf als Übersetzerin und Lektorin, ist sie Redaktionsleiterin der Zeitschrift „Übersetzen“, in der wichtige Informationen zu Fachbüchern oder Seminaren für Übersetzer zu finden sind. Auch über den Hieronymustag im September, der nach dem Schutzpatron der Übersetzer benannt wurde, dem heiligen Hieronymus, wird berichtet.

Doch bis aus Literatur Weltliteratur und ein Bestseller wird, ist es ein langer Weg. Nicht oft kann man von einem „Megaseller“ reden wie bei „Fifty Shades of Grey“, so sagte es eine der Übersetzerinnen der Triologie, Andrea Brandl, in einem Interview mit „buchreport.de“. Auch die Resonanz der Medien trage dazu bei, dass der Roman an Aufmerksamkeit gewinnt, doch reich werde sie davon nicht, so Brandl. Den zweiten Teil mit 1700 Seiten aus dem Original hat sie in fünf Monaten übersetzt, das sind ohne Wochenenden gerechnet ungefähr 15 Seiten pro Tag. Ein lukrativer Auftrag – sicher, aber die Beine jetzt hochlegen zu können sei eine „illusorische Vorstellung“, sagt sie.

Der Beruf als Übersetzer oder Übersetzerin hat viele Facetten. Es geht um die Frage, die Emotionen zwischen den Zeilen richtig zu deuten, darum in welcher Sprache man sich selbst zuhause fühlt und wo doch kulturelle Distanzen herrschen, die man überwinden muss. Mehr darüber gibt es zum Beispiel auch bei „Übersetzer im Gespräch“ des Goethe Instituts, wo genau dieser Aspekt immer wieder auftaucht. Doch auch von mir gibt es noch einen zweiten Teil übers Übersetzen und vielleicht fallen euch ja jetzt einige Sachen mehr beim Lesen auf.

Den Artikel zum Hören gibt es hier (entschuldigt die Qualität):

„Rublys“ App im Test

Zu Beginn gibt es 40 Nüsse. Pro Coupon müssen ungefähr eins bis sieben Nüsse eingelöst werden. Dann geht’s daran, drei Felder frei zu rubbeln und auf den Gewinn zu hoffen. Das ist „rublys“, die neue Rubbellos-App aus Österreich, die es seit Dezember auch in Deutschland gibt.

Screenshot der rublys Website

Den ersten Punkteabzug gibt es von mir wegen der Standortfreigabe. Ohne GPS, und das heißt Akkuverbrauch und Daten freigeben, funktioniert die App nicht. Das alles nur, weil die Partner und Gutscheine in der Nähe des Nutzers angezeigt werden sollen, obwohl fast kein Partner in der Nähe sein muss, weil es die Shops entweder sowieso überall gibt oder nur online.

Das Start-Up Team um Gründer Michael Rottmann sitzt in Wien. In Österreich hat die App über 400.000 Nutzer. Die Idee von „rublys“ zielt auf mobiles Marketing ab und darauf durch Gewinnspiele Kunden für die Partner zu generieren. Diese Partner sind z.B. Nordsee, Lotto, Orion, Swarovski oder Haushaltswarengeschäfte – also eine sehr bunte Mischung. Für mich aber teils zu bunt, da ich mich nur von drei der rund 40 ersten Angebote angesprochen fühlte. Das Kinderbuch oder Männer-Box-Set interessierte mich da weniger, aber natürlich wollen sie zu Beginn eine möglichst breite Zielgruppe ansprechen.

Nach dem ersten Rubbeln ist das Konzept auch schon fast durchschaut. Die Nutzer werden gelockt, etwas Tolles zu gewinnen aber nichts steckt dahinter. Fast immer werden nur zwei der drei Felder gewinnbringend freigerubbelt oder es handelt sich lediglich um nutzlose Rabatte. Dann bleibt der Trostpreis, wie z.B. das Akku-Ladegerät to go für 9 statt 20 Euro (was man sich auch nur kauft, wenn man es wirklich will und dafür ist die Wahrscheinlichkeit wieder sehr gering) oder zwei, drei Nüsse als Geschenk zurück. Das Belohnungsprinzip: Hauptsache der Nutzer fühlt sich gut. Weitere Nüsse können zum Beispiel durch einen Like der „rublys“-Seite auf Facebook oder die Einladung zur App an Freunde gesammelt werden. Für die Bewertung der App gibt es ein „Nuss plus“ von 10 Nüssen.

Ein ganz nützlicher Coupon ist vielleicht der Nordsee-Gutschein für zwei Lachs-Wraps für 4,90 anstatt 7 Euro. Aber es ist wieder das gleiche Spiel: Erst muss etwas bezahlt oder bestellt werden und dann gibt es den „Gewinn“. Das reine Ziel ist es, neue Kunden zu gewinnen und Werbung zu machen. Genauso ist es bei den Onlineshops wie „mymuesli“, wobei erst nach dem Rubbeln der Mindestbestellwert von 10 Euro angezeigt wird. Erst dann erhält der Nutzer das „goddy“, also den Gewinn von einer kleinen Gratis-Packung.

Staunenswert ist, dass sich die App die Werbung im Fernsehen leisten kann. So ein TV-Spot bei den privaten Sendern wie ProSieben oder Sat.1 geht in die Millionen. Somit ist“rublys“ ein Werbe-Dienstleister für seine Partner, um diesen neue Kunden zu beschaffen und dadurch selbst bekannter zu werden sowie durch das Marketing per App Geld zu verdienen. Die spielerische Idee dabei ist nur Nebensache, denn eigentlich ist das lästige Rubbeln nutzlos, aber es bringt der App einen Wiedererkennungswert und eine spezielle Marke.

Pluspunkte gibt es für das Design, das mit den frischen Farben den Nutzer anspricht, auch für die kreativen Bilder zum Freirubbeln, sowie für die leichte Bedienbarkeit und technische Funktionalität. Außerdem ist die App für iPhone im AppStore und für Android Smartphones im Google Play kostenlos erhältlich.

Fazit: Gute Aufmachung, jedoch kaum wahre Gewinne, sondern meist versteckte Bedingungen und der Zwang zur Standortfreigabe.

Das wichtigste im Schulsystem-Streit vergessen

Das absolute Thema der Woche in den Medien. Nainas Tweet über die Kritik an unserem Schulsystem regte die Medien auf.

Nainas Tweet über das Schulsystem

Nainas Tweet über das Schulsystem

Doch was ist da wirklich dran? Irgendwie hat sie ja recht. Wenig von alle dem, das man in der Schule lernt, kann man später im Beruf anwenden. Denn Jobs um BWL, Buchhaltung oder auch Medien – das lernt man einfach nicht in der Schule. Fächer wie Informatik, für das gewisse Medienbewusstsein in unserer heutigen Zeit, oder Wirtschaft sind da schon echte Ausnahmefälle. Genauso wie Recht (klar klingt jetzt trocken und langweilig) aber wer weiß schon welche Rechte man beim Arbeitgeber in Bezug auf Kündigung oder Gehaltsverhandlungen hat. Oder Bewerbungscoaching – wird auch mal schnell in einer Deutschstunde abgehandelt.

Das einzige, was da oft der Ausweg ist, ist Lehrer zu werden. Und das ist bei vielen meiner Freunde zum Beispiel auch der Fall. Die meisten wissen eben nicht, was sie nach 12 Jahren Schule machen sollen. Da wäre ein bisschen mehr Hilfe zur Orientierung in diesen Jahren schlau gewesen, und ja auch günstiger, weil der Staat dann keine drei „Orientierungsjahre“ mit Praktika, Mini-Jobs oder FSJ finanzieren muss. Klar, die bringen einen persönlich weiter. Ich finde es wichtig, sich im Ausland weiter zu entwickeln und selbständig zu werden. Ich war ja auch zum Work and Travel in Australien. Aber trotzdem belastet dieses Gefühl auch viele junge Menschen, nicht zu wissen, wo es mal hingeht, welcher Beruf zu ihnen passt. Und dabei kenne ich das Rentenversicherungssystem in Australien besser als in Deutschland, weil ich mich damit beschäftigen musste. Doch Eigeninitiative hin oder her – welcher 16jährige setzt sich bitte mit einem Versicherungsbuch hin?

Für ihre Kritik hat Naina viel Unterstützung von anderen Medien und Twitter- bzw. Facebook-Nutzern erhalten. 16.000 Mal wurde sie retweetet, also ihr Tweet weitergetragen. Auch Bildungsministerin Johanna Wanka stimmte ihr zu, dieses Thema „mal diskutieren zu müssen“. Aber natürlich muss es ja auch Gegner geben, die Objektivität der Medien bewahrt werden. In der ZEIT schreibt Ulrich Greiner zum Beispiel über die „Schönheit“, die man durch Fächer wie Deutsch, Literatur, Kunst oder Griechisch lernt. Schönheit? Und auch er hat keine Antwort darauf, was uns die unnützen Fächer im Studium oder Leben bringen.

Doch einen anderen Aspekt übersehen viele. Wenn man mal ein bisschen größer denkt, können wir doch alle froh sein in Deutschland überhaupt ein Recht auf Bildung zu haben, eine Sicherheit für alle Kinder in die Schule gehen zu können. Keine Diskriminierung auf das Geschlecht oder die Herkunft. Keine Benachteiligung durch die finanzielle Lage. Dafür sollten wir dankbar sein, denn viele Kinder auf dieser Welt haben das nicht. Ein bisschen dankbarer als Sinah vom theblackshirtblog, die schreibt „Danke für (fast) nichts.“

Es ist ein Zwiespalt. Man kann die Fächer ja auch nicht alle abschaffen (oder mehr drauf tun – in der zehnten Klasse hatte ich auch 37 Schulstunden in der Woche!), aber man sollte das Schulsystem auf die aktuellen gesellschaftlichen Bedingungen anpassen: mehr Möglichkeiten, Berufsbilder kennen zu lernen für alle Schüler oder Fächer wie Hand- und Hausarbeit. Die meisten Studenten, die ich kenne, können sich gerade mal so Nudeln mit Soße machen und wissen nicht mal richtig, wie man abwäscht. Dafür können sie mit irrealen Zahlen rechnen.

Außerdem sind die Bildungsansprüche in Deutschland pro Bundesland ja schon so unterschiedlich. Der Anspruch der Abiturprüfungen liegt so weit auseinander, da kann man nicht einfach mal die Schule wechseln. Das sollte auf jeden Fall vergleichbarer werden. Dazu noch: Wissen denn die meisten Jugendlichen, wo ihre Kleidung herkommt, wie sie hergestellt wird? Nein, sie sehen nur die billigen Preise bei Primark und freuen sich auf Sale mit 5-Euro-Jeans, an denen sich asiatische Fabrikarbeiter fast vergiftet haben.

Der Trend der Entschleunigung, Selbstversorung und Handarbeit, wie Stricken, kommt nicht irgendwo her. Die Menschen haben genug von Pferdefleischskandalen und eingenähten Notrufen von Primark-Näherinnen. Dann lieber selbst machen und YouTube als Learn-to-do-Kanal benutzen. Da bilden wir uns unser eigenes Schulsystem. Da kann nur noch Doktor Allwissend uns Lebensweisheiten näher bringen. Also, hallo Politiker, schaut doch auch mal YouTube oder so!

Mein Bloggerjahr 2014 im Rückblick

WordPress hat für mich gerechnet und dabei kamen ein paar spannende Ergebnisse heraus!

Ich hatte ungefähr 1900 Aufrufe und habe 58 Bilder hochgeladen, also im Durchschnitt mehr als eins pro Woche.

Ich habe in diesem Jahr 44 neue Blogeinträge geschrieben und der beliebteste war dieser Post hier. Mein bester Bloggertag ist der Mittwoch 🙂

Und am aller spannendsten ist das hier: 18 Länder weltweit haben mein Blog besucht, davon die meisten aus Deutschland, Österreich und den USA, aber auch 10 Aufrufe aus Indien, 8 aus Kanada, 5 aus Australien und 3 aus Finnland… und einer aus Algerien 😀

Meine Besucher aus aller Welt

Meine Besucher aus aller Welt

Na dann frohes Weiterbloggen und einen guten Rutsch euch allen!

Klicke hier um den vollständigen Bericht zu sehen.

Vom Taxifahren zu den Medienbossen

Ein Bericht von mir im Rahmen meines Volontariats bei der Mitteldeutschen Journalistenschule (MJS).

Am Montag trafen sich die MJS-Volontäre und Koordinator Marcus Jänecke zusammen mit Bewegtbild-Journalist Andreas Becker zu einem gemütlichen Glühwein-Abend. Unter den zehn Teilnehmern waren auch Studenten vom Radio Mittweida und dem Onlineportal „medienMITTWEIDA“ dabei. Sie hatten die Möglichkeit dem Profi Fragen zu stellen und geheime Tipps aus der Medienbranche zu erfahren. Auch die große Frage, wie es mit den Printmedien und der Konkurrenz Online weitergeht, wurde diskutiert. Am Dienstag referierte Andreas Becker dann im Rahmen des Akademischen Dialogs an der Hochschule Mittweida über den Aufbau einer guten journalistischen Geschichte.

Auch das Geschichten erzählen war am Montag der Schwerpunkt des Abends. Andreas Becker selbst erzählte von seinem Leben – wie aus dem Münchener Politikstudenten der RTL-Chefreporter wurde, wie er als Taxifahrer Leo Kirch kutschierte und dadurch einen Job bei ProSieben ergatterte. Über diese Anekdoten heraus, machte Becker den Teilnehmern auch bewusst, wie wichtig gute Geschichten für den Journalismus sind. Sie zu finden und richtig anzupreisen sei das A und O in den Medien, so Becker. Denn „nicht das Produkt, sondern der Verkauf ist das Entscheidende.“ Diesen Satz stellte der Privatfernsehen-Journalist immer wieder in den Vordergrund.

Die Frage des Gewinns regte die Teilnehmer zur Diskussion an. Referent Becker schätzt für die Onlinemedien nur geringe Erlöse ein. Die Jungjournalisten sehen dabei mehr Potenzial als Gefahren für das Digitalgeschäft. Doch auf eins basieren sie alle: gute Inhalte. Dass Kriminalität, Nacktheit und Babys die Leser überzeugt, vertiefte Becker dann im akademischen Dialog am Dienstag.

Die MJS-Volontäre konnten besonders von den Tipps für die Berufswelt profitieren, sich nicht als ewiger Praktikant auszuweisen, sondern die richtigen Chancen zu ergreifen.

Zu lesen auf:www.mjs-mw.de

Die ersten Schritte als Moderatorin

Warten, Laufen, Licht, Stehen, Lächeln – Go!

So ungefähr könnte man den groben Ablauf beschreiben, wenn man auf die Bühne kommt – ohne Herzklopfen mit einberechnet. Die Scheinwerfer leuchten. Ich soll jetzt alle, die vor mir sitzen, informieren, anheizen und auf das, was kommt, gespannt machen – und ich sehe sie nicht einmal alle. Das Licht ist zu hell! Doch ich habe da mein kleines graues Kreuz auf dem Boden, der Punkt für die Kameras und eine Orientierung für mich. Dann heißt es einfach alles geben: 200 Prozent! Alle wichtigen Merkmale einer Moderation beachten: Stimme, Artikulation, Stand und vor allem „LMAA – Lächle mehr als andere!

Die letzten beiden Tage hatte ich die Chance ergattert, das Medienforum Mittweida – einer der größten von Studenten organisierten Kongresse der Medienbranche – mit zu moderieren. Mein Partner Thanu übernahm die Panels, also Vorträge und Diskussionen, am Vormittag. Die beiden Highlights waren die beiden Diskussionsrunden an beiden Abenden, die ich an- und abmoderieren durfte. In der ersten am Montag argumentierten Experten von ZDF, MDR und EinsPlus, sowie der Mitbegründer von RTL Television, Helmut Thoma, und auch Politiker, wie der ehemalige Staatsminister von Sachsen, Johannes Beermann, über den neuen Jugendkanal der Öffentlich-Rechtlichen. Wir nennen das auch „Elefantenrunde“. Am Dienstag ging es dann um den Medieneinfluss auf Spitzensportlern mit Stefan Kretzschmar (Handball) und Stev Theloke (Schwimmen) auf dem Podium. Weitere Expertenmeinungen kamen von einer Sportpsychologin und einem Social-Media-Profi. Moderiert wurde diese Runde von René Kindermann (ARD-Sportschau, MDR-Riverboot), den ich auch noch einmal vor die Kamera bekam.

Diese Diashow benötigt JavaScript.

Fotos: Medienforum Mittweida

Und bist du schon aufgeregt?“ – die meist gestellte Frage an diesen beiden Tagen. Aber so sehr aufgeregt war ich gar nicht. Am Montag, kurz bevor es los ging, rutschte mein Herz schon mal in die Hose, aber sonst war es immer ein kleines Kribbeln. Nicht so wie an den Tagen der Generalprobe, wo nochmal alles geändert wurde und einiges schief ging – aber das soll es ja auch. Umso besser wird das Main Event. Und so war es ja auch. Vielleicht war ich nicht so aufgeregt, weil ich da unbedingt raus wollte, auf die Bühne, vor die Menschen. Ich habe lange darauf hingearbeitet. Jetzt ging der Traum in Erfüllung. Doch das ist ja erst der Anfang und eine gute Erfahrung für zukünftige Gelegenheiten.

Die Chancen durch das tolle, moderne Fernsehstudio sollten wir auf jeden Fall für Experimente nutzen. Viele waren beeindruckt von der großen LED-Wand, der Ausstattung wie im Kino-Saal mit roten Sesseln und einer Atmosphäre wie bei großen Kongressen. Referent Teja Adams und Redakteur bei Radio Bremen präsentierte das transmediale Tatort-Spiel und verglich das Medienforum mit der „republica“, einer der einflussreichsten Medienkongresse in Deutschland. Sein Hashtag dazu: #Feelslikerepublica.

Top 5: Und hier nochmal die wichtigsten Tipps, wenn ihr auch mal auf der Bühne steht bzw. stehen müsst!

1. Fülle den Raum: Spreche laut und benutze deinen Körper für ausdrucksstarke Mimik und Gestik!

2. Artikulation: Spreche deutlich und langsam, nicht die Endungen verschlucken! Mache Pausen!

3. Stehe aufrecht: Gerader Rücken, Brust raus, Bauch rein und Körperspannung!

4. Beine und Arme kontrollieren: Überlege dir vorher deine Position – nicht zu breitbeinig, aber auch nicht zu schmal und verschlossen – und schau, wie du deine Hände am bequemsten ruhig hälst.

5. Das ganze Publikum im Blick: Von hinten bis vorne, von links nach rechts überall mal hinschauen. Checke vorher ab, ob du in die Kamera schauen sollst oder nicht.

Beim Moderieren ist mehr oft mehr, aber immer wichtig: Sei ehrlich und authentisch zu deinen Zuschauern! Ich freue mich riesig auf mein nächstes Publikum!